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Michael Wolffsohn, der am Montagabend auf Einladung der DIG zur Präsentation seines neuen Buches in Baden-Baden war und auch bei dieser Gelegenheit sehr klare und fundierte Worte zur Politik und Situation im Nahen Osten sprach, äußert sich zu Sigmar Gabriel im heute.de Interview:

heute.de: Hat Israels Premier Benjamin Netanjahu Außenminister Sigmar Gabriel vorgeführt?

Michael Wolffsohn: Der Eklat hat Vorgeschichten. Ich halte Netanjahus Entscheidung nicht für klug, aber man muss sie im Kontext betrachten. Einen Tag nach dem Holocaust-Gedenktag inszeniert sich Außenminister Gabriel als Vermittler. Dabei hatte Israel schon im Vorfeld klar signalisiert, dass Gabriel als Vermittler nicht gebeten und nicht geeignet sei. Da ist es eine Provokation, wenn Gabriel sich trotzdem als solcher inszeniert.

heute.de: Warum will Israel Gabriel nicht als Vermittler?

Wolffsohn: Gabriel hat im März 2012 Israel einen Apartheid-Staat genannt. Auf seinem Facebook-Konto ist diese Aussage noch immer nachzulesen. Vor ungefähr einem Monat hat er den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas als seinen Freund bezeichnet. Das ist völlig in Ordnung, aber keine Qualifizierung für eine Vermittlung. Es ist sogar begrüßenswert, wenn wie geschehen, Gabriel seinen Freund daran erinnert, dass er sich zuletzt im Jahre 2005 Wahlen stellte. Warum aber trifft Gabriel regierungskritische israelische Menschenrechtler, aber keine israelischen Opferverbände? Warum kritisiert Gabriel nicht, dass Abbas Familien von Selbstmordterroristen Renten zahlen lässt?

Das ganze Interview finden sie auf heute.de.